Die alltägliche pädagogische Arbeit mit den Jugendlichen orientiert sich an den Grundsätzen des § 11 KJHG sowie an den Prinzipien „Freiwilligkeit, Offenheit, Niedrigschwelligkeit und Partizipation“ der Offenen Jugendarbeit.
Die Angebote im Jugendhaus sollen an den Interessen junger Menschen anknüpfen, von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden, sie so zur Selbstbestimmung befähigen und zur gesellschaftlichen Mitverantwortung sowie zu sozialem Engagement anregen. Zudem orientiert sich die pädagogische Arbeit an den jeweiligen Stärken der Jugendlichen.
Die Aufgaben der Offenen Jugendarbeit lassen sich kurz wie folgt darstellen:
Interessen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen wahrnehmen und sie bei deren Umsetzung unterstützen.
Den Kindern und Jugendlichen eine größtmögliche Unterstützung auf ihrem Weg ins Erwachsenendasein bieten und sie in der Entwicklung von Schlüsselkompetenzen fördern und begleiten.
Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bieten, sich an Prozessen zu beteiligen, sich einzubringen und mitzubestimmen.
Diese Grundsätze machen die Offene Jugendarbeit zu einem wichtigen Ort außerschulischer Jugendbildung und unabdingbar für ein modernes Gemeinwesen.
Das Jugendzentrum Hechingen hat von Montag bis Freitag, jeweils von 16:00 Uhr bis 20:00 Uhr geöffnet. Unseren Prinzipien folgend, eröffnen wir den Jugendlichen auf freiwilliger Basis Entfaltungs- und Ausprobierräume, die sie mit ihren eigenen Ideen, Wünschen und Themen füllen. Dabei stehen wir ihnen als Fachkräfte unterstützend zur Seite und stellen für sie verlässliche Vertrauenspersonen dar. Einige Jugendliche möchten im JUZ nach einem anstrengenden Tag in Schule oder Ausbildung vielleicht einfach nur „chillen“, Musik hören und mit ihren Freunden PlayStation spielen, andere wollen sich im Bewegungsraum komplett auspowern. Wiederum andere besitzen ein großes Redebedürfnis oder suchen Hilfe bei persönlichen Problemen. Die Beziehungsarbeit mit den Jugendlichen ist hierbei das A und O.
Auf sehr „organische“ Art und Weise entstehen aus dem offenen Betrieb heraus auch Projekt- und Interessengruppen. In jüngerer Vergangenheit bildeten sich im JUZ so unter anderem eine Band, eine Gruppe Klimaschutzaktivist*innen sowie eine Tanzgruppe.
Da sich der Alltag der Jugendlichen längst zu großen Teilen in digitalen Räumen abspielt, haben wir es uns auf die Fahne geschrieben, medienpädagogische Aspekte in unsere Arbeit miteinzubeziehen. Ob soziale Netzwerke wie Instagram, Community-Plattformen wie Discord oder Games aller Art: hier finden Jugendliche Erfahrungs- und Aneignungsräume, die sich gut in die Offene Jugendarbeit übertragen und für sie nutzen lassen. Auch in digitalen Räumen müssen Jugendliche beispielsweise ein Gespür dafür entwickeln, welche Strukturen existieren, und wie sie sie sicher navigieren. Da Offene Jugendarbeit nah an den Lebenswelten der Jugendlichen orientiert arbeitet, ist es nur natürlich, digitale Räume mit in den Fokus zu nehmen.
Die Räumlichkeiten des Jugendzentrums wurden mit den Jugendlichen großflächig optisch und inhaltlich aktualisiert. So wurden Wände und Türen gestrichen, die Theke zu einer Bar für alkoholfreie Cocktails und Milkshakes erweitert, der Computerraum zu einem Gaming-Room gemacht, der in Neonfarben strahlt, der Bewegungsraum mit Tanzspiegel, Trampolin und Boxsack ausgestattet und in der Disco ein kleines Tonstudio eingerichtet.